Innovationen in der Planung: dauerhaft oder wechselhaft?
15 juli 2004 
in Ruimte

Innovationen in der Planung: dauerhaft oder wechselhaft?

Die letzte Zeit wird in West-Europa immer mehr über Innovationen und Kreativität gesprochen. In die Niederlande gibt es zum Beispiel seit September 2003 ein ‘Innovatieplatform’ was die Innovation in die Niederlande voranbringen soll, und in Google findet man mit das Wort ‘Innovationen’ über 600.000 (deutsche) Seiten aus sehr verschiedene Fachbereichen.

Auch die räumliche Planung hat die Innovationen entdeckt (Selle, 2004a). Wenn soviel über Innovationen gesprochen wird, muss man sich auch fragen was bedeutet dass Wort ‘Innovation’ eigentlich. In diesem Essay werde ich zuerst beschreiben was Selle dazu sagt. Wenn wir ein Idee haben über was ‘Innovation’ bedeuten könnte, wäre es gut zu wissen wie man es schafft tatsachlich Innovativ zu sein. Unter andere Liebmann und Robischon (2004) haben sich mit diese Frage beschäftigt.

Wenn wir dann noch mal ein Schritt zurückgehen wäre es auch interessant mal zu fragen warum wir überhaupt Innovativ sein sollen. Selle (2004a) fragt sich schon ob ‘neu’ denn wirklich immer ‘besser’ ist. Und warum wird gerade jetzt so viel über Innovation gesprochen? Thomas Kuhn hat über diese letzte Frage bereits 1970 geschrieben. Auch darauf möchte ich in diesem Essay eingehen.

Was sind Innovationen?

Mit Innovationen hat die Planung die kleine Schwester der Fortschritt wieder entdeckt, so behaupt Klaus Selle (2004a). Er ist froh darüber, aber macht auch klar dass es noch nicht immer ganz klar ist was mit das Wort ‘Innovation’ gemeint ist. Selle hat dazu neun Fragezeigen beschrieben.

Erstens schildert auch Selle das in vielen Politik-, Markt-, und Lebenswelten von ‘Innovationen’ gesprochen wird. Die Popularität des Worts ist gerade jetzt so groß dass alles was irgendwie neu ist, oder als neu bezeichnet wird, schon eine ‘Innovation’ genannt wird. Vielleicht konnten wir, so Selle, das Wort darum besser meiden. Selle meint dass es viele Synonyme gibt die das jeweils Gemeinte genauer treffen.

In die Praxis wird aber immer wieder das Wort ,Innovation’ benutzt. Es ist deswegen sinnvoll einige Kriterien für den Begriff zu überlegen. Selle folgt drei Kriterien von Josef Alois Schumpeter. Erstens gibt es, so Schumpeter, ein unterschied zwischen ein Weg gehen (= Routine) und ein Weg bauen (= Innovation). Auch muss man bei Innovationen immer aktiv Handeln (etwas Neues tun). Drittens meint Schumpeter dass erst dann von Innovationen gesprochen werden kann wen eine ‘Verschiebung des Gleichgewichtszustandes’ stattfindet (Selle, 2004a). Innovation konnte man, nach Tudor Rickards, auch als Prozess sehen (Hall & Landry, 1997). Innovation fangt an mit ein kreativ Idee und endet wenn diesem Idee ausgeführt und zum Routine wird.

Selles zweite Fragezeichen berücksichtigt die Standortabhängigkeit der Kenntnis. Um sagen zu können ob etwas neu ist, muss man sehr viel wissen. Wenn man auf Insel A glaubt etwas ‘neues’ erfunden zu haben, was aber auf Insel B schon lange Bekannt ist, kann man dann trotzdem von eine Innovation sprechen? Es hängt auch von die persönliche Hintergrund ab ob man etwas als ‘Innovation’ bezeichnet. Auch ist es, so Selle, die Frage ob eine Änderung der Handlungsprozesse der jeweiligen Akteure als ‘Innovation’ zu bezeichnen ist.

Geht es um ein Produkt oder ein Prozess? So lautet Selles dritten Fragezeichens. Selle schildert dass ein Teil der Forschung im Bereich Innovation die Entwicklung von Arbeits- und Organisationsformen berücksichtigt. Ein zweiter Teil legt die Fokus auf die Produkte: die technischen Lösungen und baulichen Ergebnisse. Selle glaubt es sei wichtig immer den jeweiligen Zugang zu markieren, und zu berücksichtigen dass Produkt und Prozess eng miteinander zusammen hangen.

Selle beschreibt hier ein anderes Verständnis des Innovationsbegriffs als Tudor Rickards (siehe Hall & Landry, 1997). Bei Rickards, Professor of Creativity and Organisational Change an die Manchester Business School, ist Innovation immer ein Prozess. Das Resultat (= Produkt) des Prozesses ist, wenn ausgeführt und zum Routine geworden, kein Innovation.

Selle bleibt aber noch beim Produkt. Dass vierte Fragezeichen lautet: Teile oder Ganzes: was ist ‘neu’? Muss jeder Bestandteil eines Produkt ‘neu’ sein, oder reicht es schon wenn das Produkt als ganzes neu ist?

Fünftens betrachtet Selle die Frage ob eine Übertragung des technischen Innovationsbegriffs (Erfindungen wie zum Beispiel das Rad oder der Glühlampe) auf die Planung möglich ist. Er glaubt dass das nur sehr bedingt möglich ist und zwar weil Neuerungen immer wieder Ortsbezogen bestimmt und bewirkt werden müssen (Selle, 2004a). Wegen dieser Ortsabhängigkeit werden Lösungen die schon als gangbarer Weg erscheinen dürften zum ‘relativen’ oder ‘situativen’ Neuerungen.

Liegt eine Innovation erst vor wenn sie verbreitet wurde? Das sechste Fragezeichen Selles hat der Marktanteil der Innovation zum Gegenstand. Man konnte, so Selle, behaupten dass eine Neuerung in Stadt A, womit man in Stadt B nichts anfangen kann, kein Innovation genannt werden kann. Selle meint dass das sowohl richtig als falsch ist. Richtig, weil, wie schon beim fünften Fragezeichen erwähnt, an jedem neuen Ort neuen Wegen gefunden und gebahnt werden müssen. Falsch, weil meistens „Lernprozesse zu verzeichnen sind und sich so Linien durch die Fragmente der Planungsrealität ziehen, die unterschiedliche Orte und Zeiten miteinander verbinden“ (Selle, 2004a).

Beim siebten Fragezeichen geht Selle ein auf die Einzigartigkeit der Innovation. Selle unterscheidet, nach Rittel, ‘zahme’ und ‘bösartige’ Problemen. Bösartige Probleme sind komplex und für diese Probleme gibt es nicht Ein richtige Lösung, sondern bestens gute Lösungen. Bei solchen bösartigen Problemen müssen immer wieder neue Wegen gebahnt werden. Diese ortsbezogen Lösungen können meistens nicht weiter verbreitet werden. Nur durch Lernprozesse können diese Lösungen auch bei bösartigen Problemen in andere Orten hilfreich sein (Selle, 2004a).

„Wer innoviert?“ fragt Selle weiter. Innovationen findet man vor allem in nicht-bürokratischen Organisationsformen. Sowohl der Staat als andere Akteuren im Planungsprozess können innovativ sein. Voraussetzung dabei ist also ein Organisationsform die abweicht vom bürokratischen ‘Normalbetrieb’ (Selle, 2004a).

Letztens geht Selle ein auf dem Gegenstand der Planung. Wie man diesen Gegenstand definiert, hat Konsequenzen für die Art und Weise worauf man Innovationen versteht. Selle schildert dass (zum Beispiel) bei einem eng gefassten Planungsbegriff, wobei nur das Pläne machen Planung ist, das Tun aus der Definition von Schumpeter wegfällt. Selle hat noch viele andere mögliche Interpretationen der Planung beschrieben (siehe Selle, 2004b). Wenn man Innovationen entdecken will, muss man aber nicht nur die Planung anschauen, sondern auch die Politik (Selle, 2004a).

Selles Fazit ist dass es noch mehr offene Fragen gibt. Deutlich ist, so Selle, auf jeden Fall dass eine direkte Übertragung des technischen Innovationsbegriff auf die Planung wenig sinn macht.

Eine weitere Konklusion ist dass Innovation auf jeden Fall ein Prozess voraussetzt. Rickards geht noch weiter denn er sagt dass Innovation ein Prozess ist (Hall & Landry, 1997). Diese Konklusion ist wichtig, weil auch Liebmann und Robischon (2004) über ein Prozess sprechen bei deren versuch Innovation und Kreativität als mittel für die Stadtumbau Ost zu beschreiben.

Wie schafft man es Innovativ zu sein?

Liebmann und Robischon (2004) Versuchen das Innovationsbegriff also nutzbar zu machen für die Stadtumbau im Osten Deutschlands. Sie beschreiben dass Innovation und Kreativität immer mehr als Voraussetzung für eine erfolgreiche Stadtentwicklung genannt werden. Die beiden Autoren meinen dass die Stadtumbau mit alten Lösungen nicht mehr geht und dass „im großem Umfang Innovationen und Kreativität notwendig [sind].“ Kreativität ist dabei ‘nur’ ein mittel zum Zweck (= neue Lösungen).

Zechs Faktoren sind verantwortlich guten Klimas für städtische Kreativität zu Schaffen (Liebmann und Robischon, 2004). Erstens müssen die jeweiligen Akteure sich bewusst sein von einem Krise. Krisen erleichtern es um ‘neue Wege’ zu gehen weil die argumentative Positionen von Akteuren, die an traditionelle Lösungen festhalten gerade dann schwächen. Zweitens braucht man einen institutionellen Rahmen wobei Kreative Ideen in Handlungen umgesetzt werden können. Auch Selle (2004a) und Rickards haben schon auf den Wert des Prozess hingewiesen.

Weiter ist es wichtig dass externen in den Prozess einbezogen werden. Sie sehen andere Lösungen die Städte selbst durch ihre Krise gar nicht mehr wahrnehmen können (Liebmann und Robischon, 2004). Vierte Faktor ist die Bereitschaft zum nehmen von Risiko. Obwohl nicht jede Neuerung mit Risiken verbunden ist, müssen Akteure auf jeden Fall die Bereitschaft haben Risiken einzugehen und das eventuelle Scheitern akzeptieren zu können. Weiterhin sollte man versuchen mit Wettbewerbe oder Leistungsvergleiche die städtische Kreativität zu fördern. Ein Wettbewerb zur beschleunigten Vorbereitung von Stadtentwicklungskonzepten ist beim Stadtumbau Ost schon zum Praxis geworden (BMVBW, 2004a). Letztens sollten, so Liebmann und Robischon, Freiräume für bürgerschaftliche Beteiligung, Diskussion und neue Netzwerken gefördert werden. Projekten können dabei hilfreich sein.

Liebmann und Robischon weisen darauf hin dass es nicht nur darum geht Innovationen „entstehen und Fuß greifen“ zu lassen, sondern auch darum aus Ideen Taten werden zu lassen.

Ein Schritt zurück: wann und warum Innovation?

Bisher hab ich beschrieben was Innovation eigentlich sein könnte und geschildert bei welchen Voraussetzungen Innovation tatsachlich möglich ist. Wenn wir aber ein Schritt zurückgehen mussten wir uns noch etwas anderes fragen. Wozu brauchen wir eigentlich Innovationen? Sind Innovationen denn immer besser als ‘alte’ Lösungen (siehe auch Selle, 2004a)? Und warum wird gerade jetzt soviel über Innovationen gesprochen? Ist die Suche nach Innovationen vielleicht auch etwas Neues? Beim Anschauen dieser Fragen ist die Philosophie von Thomas Kuhn sehr hilfreich. Kuhn hat bereits 1970 über neue Wissenschaft geschrieben. Er beschreibt wann und warum es zu neue (oder: revolutionäre) Wissenschaft kommt.

Kuhn unterscheidet zwei verschiedene Arten von Wissenschaft: normal science und revolutionary science (Boon, 2002). Zeiten von normal science werden abgewechselt mit kurzen Perioden worin revolutionäre Wissenschaft stattfinden kann.

Normal science entsteht weil Studenten während ihren Studium nur der wissenschaftliche ‘Status quo’ lernen (Kuhn, 1970). Studenten lernen also nicht kritisch zu sein über hinterlegenden grundlegenden Gedanken dieser Status quo. Die hinterlegenden grundlegenden Gedanken (Theorien, Methoden, praktische Anwendungen, usw.) nennt Kuhn ein Paradigma. Es ist wichtig diese Behauptung von Kuhn in seinem Kontext zu setzen. Kuhn hat seine grundlegende Forschung in die 50er Jahren des letzten Jahrhunderts gemacht. Ich glaube, seit dieser Zeit hat sich einiges geändert. Vielleicht auch wegen die Einfluss von Kuhn, ist das ‘kritischen Denken’ im heutige Zeit ein wichtig(er) Teil der Bildung.

Der für diesen Essay wichtigste Aspekt der normal science ist Kuhns Behauptung, dass wissenschaftlicher Forschung während einer Periode von normal science meistens nicht das Ziel hat neue, innovative Lösungen zu finden (Kuhn, 1970). Neuigkeiten die es während einer Periode von normal science gibt sind nur kleine Ausarbeitungen von schon bestehenden Theorien. Auch wird manchmal die Anwendung einer bestehenden Theorie ausgedehnt. Beispiele davon finden wir schon bei Selles Fragezeichnen. Ein neues Teil eines bestehenden Produkts, oder die ortsbezogen Bestimmung und Bewirkung der Neuigkeiten wurde Kuhn wahrscheinlich nur als ‘Neuigkeit innerhalb des bestehenden Paradigmas’ bezeichnen.

Wie gesagt meint Kuhn dass während einer Periode von normal science wenig neue, innovative Lösungen erfunden werden. Eine Erklärung dafür wäre dass man während solcher Perioden der Fokus nur auf den in das Paradigma festgelegten Problemen legt (Kuhn, 1970). Andere Probleme sind nicht da, oder werden nicht für wichtig gehalten. Zweitens ist auch die Möglichkeit zum durchsetzen innovativen Lösungen wichtig. Einzelne Wissenschaftler können schöne neue Lösungen herausfinden, aber wenn sie anderen nicht von der Nutzbarkeit deren Lösungen überzeugen können, werden diese Lösungen nicht in die Praxis durchgesetzt (vgl. Latour, 1987).

Wie auch Liebmann und Robischon schon behaupten, ist eine Krise ein der Voraussetzungen für Innovationen und Kreativität die weitergeht als puzzle-solving (= das Finden neuer Lösungen innerhalb des bestehenden Paradigmas) (Kuhn, 1970). Krisen entstehen, so Kuhn, wenn zu viel Problemen nicht mit puzzle-solving gelöst werden können. Kuhn nennt solchen Problemen eine Anomalie. Erst wenn ein Problem über längere Zeit nicht mit puzzle-solving gelöst werden kann, promoviert das Problem zu Anomalie. Je mehr Anomalien es gibt desto näher gerat man zu einer Krise (Boon, 2002).

Eine Krise ist also die Voraussetzung für revolutionäre Wissenschaft. Revolutionäre Wissenschaft sucht neue Theorien außerhalb des bestehenden Paradigmas für die Lösung aktuelle Problemen (Kuhn, 1970). Das unterschied zwischen puzzle-solving und revolutionäre Wissenschaft ist, so Kuhn, nicht ganz scharf. Problemen können entweder als puzzle oder als Anomalie betrachtet werden. Liebmann und Robischon (2004) zeigen aber dass gerade während eine Krise die argumentative Position der konservative Akteure, die Problemen als puzzle betrachten, schwächen (vgl. auch Latour, 1987).

Nur während der Perioden von revolutionärer Wissenschaft können wir den innovativen Charakter der Wissenschaft sehen (Kuhn, 1970). Es werden dann ganz andere Theorien entwickelt und unerwartete ‘Entdeckungen’ getan (Boon, 2002). Perioden von revolutionärer Wissenschaft sind kurz. Wenn genug neue Theorien (= ein neues Paradigma) entwickelt sind, die die aktuelle Problemen lösen können, oder wenn man glaubt durch puzzle-solving innerhalb des neuen Paradigmas Lösungen finden zu können, hat eine neue Episode von normal science angefangen.

Die Gedanken von Thomas Kuhn können wir auch benutzen für den Stadtumbau Ost. Es ist dabei ein neu Problem im Vordergrund getreten: die Schrumpfung der Städte (Liebmann und Robischon, 2004). Vorher war dieses Problem nicht da. In die köpfen der Planer gab es ja, schon seit die industrielle Revolution, nur wachsende Städte. Es sieht so aus als ob dieses neue Problem nicht mit alten Strategien zu lösen ist. Liebmann und Robischon (2004) meinen das Kreativität und Innovation statt Planung und Steuerung nötig sind um das Problem der Schrumpfung der Städte zu lösen. Kuhn folgend können wir sagen dass wir jetzt eine Periode von revolutionärer Wissenschaft eingetreten sind. Wenn die neue Lösungen die jetzt ganz Kreativ entwickelt werden zum Routine werden (dabei abgesehen von ortsbezogen Bestimmung und Bewirkung) wäre, Kuhn folgend, ein neues Paradigma entstanden.

Bei die Stadtumbau West ist die suche nach ein neues Paradigma noch expliziter ein Ziel des Programms. Bund, Länder und Städte versuchen durch das ausprobieren innovativen Lösungen „Hinweise für die Weiterentwicklung des städtebaulichen Instrumentariums zu liefern“ womit die zukünftige Problemen der Schrumpfung besser begegnend werden können (BMVBW, 2004b).

Fazit

Neue Lösungen setzen ein Prozess voraus. Liebmann und Robischon (2004) versuchen zu beschreiben wie diesem Prozess verlaufen soll. Auch innerhalb von anderen Fachbereichen sind viele Bücher zu finden die beschreiben wie man zu neue Lösungen für bestimmte Probleme kommt. Managementbücher sind nur ein Beispiel davon. Einzige Autoren haben den Anspruch über bleibende Innovationskraft (sustainable innovation) zu sprechen (u.a. McElroy, 2003).

Theoretisch wäre es also möglich auf jeden Augenblick neue Lösungen für Probleme zu finden. Denn: wenn man die Literatur über Innovationen gelesen hätte, müsste man nur noch das Prozess zur neue Lösungen Schritt vor Schritt durchlaufen.

Durchsetzen neuer Lösungen in die Praxis ist aber schwieriger. Thomas Kuhn (1970) hat beschrieben dass während einer Periode von normal science nur gangbarer Theorien benutzt werden um Probleme zu lösen. Erst wenn es immer mehr Probleme gibt die mit diesen Theorien nicht gelöst werden können, können neue Theorien und Lösungen sich durchsetzen (Kuhn, 1970).

Wenn neue Lösungen für die heutige Problemen in der Planung gefunden sind werden wir wieder zum normal science zurückgehen. Denn, wer will noch Risiko nehmen wenn es schon gute Lösungen gibt? Und wenn jemanden die Bereitschaft hat Risikos anzugehen, auch dann wäre es schwierig die risikovollen Ideen durchzusetzen. Weil die Bündnisse die man dafür braucht (Latour, 1987), wurden meistens nicht zustande kommen, da nicht viele Akteure Risikos angehen wurden (Kuhn, 1970). Sustainable innovation wird es darum nicht geben. Ein neues Paradigma, womit wir die heutigen Probleme, wie die Schrumpfung der Städte lösen können, ist aber möglich.

Literaturverzeichnis

Boon, Louis (2002). Thomas S. Kuhn. In: Doorman, Maarten und Heleen Pott. Filosofen van deze tijd. Bert Bakker Verlag, Amsterdam.

BMVBW (2004a). Revitalisierung der Innenstädte in den neuen Ländern: Stadtumbau Ost. Besucht am 28. Juni 2004 .

BMVBW (2004b). Stadtumbau West. Besucht am 28. Juni 2004 .

Hall, Peter & Charles Landry (1997). Innovative and Sustainable Cities. London.

Kuhn, Thomas S. (1970). The Structure of Scientific Revolutions. Zweite erweiterte Edition. The University of Chicago Press, Ltd. London.

Latour, Bruno (1987). Science in Action. How to follow scientists and engineers through society. Cambridge, Massachusetts.

Liebmann, H. und T. Robischon (2004). Innovation, Kreativität und Lernprozesse – gelingt so der Stadtumbau? In: Altrock et al. Planung und Innovation (Planungsrundschau 9). Altrock Verlag, Berlin.

McElroy, Mark W. (2003). The new knowledge management : complexity, learning, and sustainable innovation. Amsterdam.

Selle, Klaus (2004a). Innovationen: Fragezeichen. Klärungsbedarf bei der Diskussion um und der Erzeugung von Neuerungen in der Planung. In: Altrock et al. Planung und Innovation (Planungsrundschau 9). Altrock Verlag, Berlin.

Selle, Klaus (2004b). Wovon reden sie denn? Am Anfang der Wiederbelebung planungstheoretischer Diskussion steht die Frage nach ihrem Gegenstand. In Altrock et al. Planungstheoretische Perspektiven. Leue Verlag, Berlin.

Dit artikel werd in juli 2004 geschreven door Ritske Dankert.